Die Gemeinde Zwingen sieht sich mit verschiedenen Herausforderungen im Bereich
Schulraum konfrontiert:

• Die Gemeinde befindet sich seit einigen Jahren in einem Bevölkerungswachstum, das auch langfristig andauern wird. Das Potential für die Wohnbautätigkeiten lässt innerhalb der nächsten 15 Jahre ein Bevölkerungswachstum bis zu 50% zu. Der Schulraum soll in der Lage sein die Bevölkerungsentwicklung aufzunehmen.
   
• Mit dem vergangene Bevölkerungswachstum ist die Schule trotz Optimierung der vorhandenen Räumlichkeiten definitiv an der Grenze des Schulraumangebotes angelangt. Diverse Notmassnahmen wurden schon getroffen:
  Der Gemeindesaal wird als Fachzimmer genutzt, und für den ISFunterricht mussten für das Schuljahr 2020/21 bereits zwei kleine Provisorien bereitgestellt werden. Der akuten Raumbedarf wird im Kapitel 4.2 vorgestellt.
   
• Im Kanton Basel-Landschaft ist für die Schulraumplanung relevant, wie hoch der Anteil von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (kurz: DaZ) ist. Da fremdsprachige Kinder ab dem sechsten Kind pro Klasse bei der Klassenbildung doppelt gezählt werden sind die Richtwerte für die maximalen Klassengrössen des Kantons «schneller» erreicht. Die Gemeinde Zwingen hat einen relevanten Anteil von Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Dies ist eine wichtige Rahmenbedingung für die Schulraumplanung.
   
• Die Schüler*innenzahlen für das Schuljahr 2020/21erfordern eigentlich den Bedarf für 4 Kindergartenklassen; dies unter Berücksichtigung der relevanten Anzahl Kinder mit DaZ-Bedarf, dank einer kantonale Sonderbewilligung kann der Kindergarten dennoch in nur 3 Klassen geführt werden. Die Sonderbewilligung dient als Zwischenlösung so lange kein weiterer Raum geschafft werden kann für die Erweiterung des Kindergartens.
   
• Mit den laufenden pädagogischen Entwicklungen, die im Lehrplan 21 ihren Niederschlag gefunden haben, steigen die Anforderungen an den Schulraum, da unter anderem mehr Fremdsprachenunterricht stattfindet, eine grössere Stundentafel resultiert und mehr Unterricht in Gruppen stattfindet. Dies alles vor dem Hintergrund der generellen Entwicklung zu einer integrativen Schule, die mit einer zunehmenden Heterogenität unter den Schülerinnen und Schülern umgehen muss. Das Erfolgsrezept für den Umgang mit diesen Herausforderungen ist genügend Raum und Flexibilität in dessen Nutzung.
   
• Die Sekundarschule Laufental, die wie alle Sekundarschulen durch den Kanton geführt wird, hat einen Standort in Zwingen auf der Nachbarparzelle zum roten Schulhaus und in Laufen. Die Standortentwicklung ist im Gange und findet in Laufen statt (neues Schulhaus (Anfang 2021) und eine geplante neue Turnhalle (Frühlings 2022). Für die strategische Schulraumplanung der Gemeinde ist der Sek-Standort Zwingen bei der Betrachtung miteinzubeziehen, um mögliche Synergien auszuloten. Aus Sicht Gemeinderat ist eine Gesamtkonzeption des Schulraumbedarfs erforderlich, in dem alle Aspekte behandelt werden und eine nachhaltige Lösung entwickelt wird. Die effiziente und bestmögliche Nutzung des Bestandes ist dabei vorrangig auszuloten, bevor Neubauten in Betracht gezogen werden.